Wir unterstützen die Weißrusslandhilfe:   
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Weißrusslandhilfe Crailsheim e.V.

Humanitäre Hilfe für Osteuropa

Aktuelles 2021

Der Nikolaus bringt wertvolle Geschenke

Die Landstraße von Gomel nach Brest
Die Landstraße von Gomel nach Brest
Bis die Lastwagen leer sind, ist es Nacht
Bis die Lastwagen leer sind, ist es Nacht
Im Lagerraum muss gut gestapelt werden, damit alles reinpasst.  Fotos: Robert Fischer
Im Lagerraum muss gut gestapelt werden, damit alles reinpasst. Fotos: Robert Fischer

Viele Fragen über den richtigen Zeitpunkt für diesen dringend notwendigen Hilfstransport beschäftigten die Verantwortlichen der Weißrusslandhilfe Crailsheim schon lange vor seinem Start. Hier war kein Lagerplatz mehr vorhanden und in Weißrussland wurde die Hilfe dringend gebraucht. Wie ist die Situation an der Grenze wegen der Flüchtlinge und der angespannten politischen Lage? Besteht ein großes Risiko für die Mitfahrer wegen Corona und ist nach der Rückreise eine Quarantäne notwendig? Lässt die Witterung einen Transport zu? Können die Lastwagen für die Transportzeit von den Unternehmen entbehrt werden?

Auf all diese Fragen gibt es keine klaren Antworten mit Ja oder Nein. Es lässt sich nur jeweils das Risiko abschätzen. Letztendlich wurde die Entscheidung für die Durchführung der Fahrt getroffen.

So machen sich 6 Helfer mit 3 Lastwagen und einem Begleitfahrzeug am 3. Dezember auf die rund 2000 Kilometer weite und rund 45 Stunden dauernde Reise.

An der Grenze ist der Andrang noch größer als erwartet. Bereits 15 Kilometer vor der Grenzstation beginnt die LKW-Schlange. Glücklicherweise können humanitäre Hilfstransporte die wartenden Fahrzeuge bis zur Einfahrt in den Zollhof passieren. Das spart 1-2 Tage Wartezeit. Die Zollformalitäten auf polnischer Seite sind schnell erledigt und auch die Kontrolle auf der weißrussischen Seite ist nicht anders als bei früheren Transporten. Lediglich die Zollformalitäten nehmen etwas mehr Zeit in Anspruch. Das liegt weniger an den Hilfsgütern als an der jungen belarussischen Zollbeamtin, welche ihr frisch erworbenes Wissen sehr ausgeprägt anwendet und sichtlich ihre Macht genießt. Dies wird zwar den Grenzübertritt nicht verhindern, allerdings kostet es Zeit. Nach 12 Stunden geht die Schranke für die Ausfahrt Richtung Gomel auf. Noch 550 Kilometer und 8 ½ Stunden in das nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 35 Jahren noch immer stark betroffene Gebiet rund um die zweitgrößte Stadt in Weißrussland.

Am Nikolaustag ist die Entladung der Lastwagen vorgesehen. Der Zoll in Gomel arbeitet sehr schnell und gibt die Fahrzeuge am frühen Vormittag frei. An der Mittelschule Nr. 26 in Gomel wird ein LKW mit Schultischen und Stühlen (Schelldorf), Tafeln (Satteldorf), einem Physiksaal (Jagstzell) und vielen Kartons mit Computern (Eugen-Grimminger-Schule) und Lernmitteln (Stimpfach) von den Schülern entladen. Zusammen mit Ihrem Schuldirektor Sergej Titkow freuen sie sich sichtlich über die noch gutaussehenden Hilfsgüter. Die Schule besuchen 630 Schüler in 26 Klassen.

Die anderen beiden LKW werden in dem 15 Kilometer vor den Toren von Gomel liegenden Städtchen Wetka im dortigen Zentralen Bezirkskrankenhaus entladen. Dieses ist für die Versorgung der Bevölkerung im Raijon (Kreis) Wetka zuständig. Es hat 183 Betten, davon 30 Pflegebetten und im Gebiet verteilt 13 Medizinische Stationen und 5 Polykliniken.

Die Ladung besteht aus rund 70 gut erhaltenen Pflegebetten, Nachttischen, Untersuchungsliegen, Matratzen, Tischen, Stühlen, Rollatoren, Rollstühlen, einer Hubbadewanne und einer Industriebügelmaschine. Die Spenden stammen von verschiedenen Pflegeheimen und Krankenhäusern.

Die Chefärztin Kristina Bonderewa bedankt sich mit herzlichen Worten: „Uns besuchte heute Santa Claus! Ich bin überwältigt von der guten Qualität." Bereits im vergangenen Jahr zeigte sie beim damaligen Hilfstransport den Teilnehmern die Situation in ihren Einrichtungen.

Am nächsten Tag steht dann schon das nächste Projekt zur Besichtigung an: Das Krankenhaus mit angeschlossenem Sozialzentrum in dem 100 Kilometer nordöstlich von Gomel gelegen Städtchen Karma, einem Schwerpunkt des Flachsanbaus.

Dort werden ebenfalls Kranken- und Pflegebetten, Pflegebedarf und vieles andere benötigt. Es wird Ziel des voraussichtlich Ende Februar im nächsten Jahr stattfindenden Transportes werden. Letztlich ist der Verein auch nachhaltig unterwegs, weil die Hilfsgüter noch weiter verwendet werden.

Und dann meldet sich das Wetter doch noch. Am geplanten Rückfahrtermin kündigt der Wetterbericht Regen an. Auf dem gefrorenen Boden kann dies schnell zu Glatteis führen. So beschließen Manfred Schmieg, Friedrich Lober, Heinz Hertfelder, Lorenz Hoffmann, Martin Richter und Robert Fischer die Heimreise zwei Tage früher als geplant anzutreten um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen.

Allerdings stehen vor der Grenze auch auf dieser Seite auf 20 Kilometer Lkws und die Abfertigung verläuft auf Grund des Andrangs schleppend. Aber das ist nur Zeit, die man eben länger braucht. Das Wissen, etwas Gutes getan zu haben, macht die Wartezeit kurz. Die restliche Reise verläuft problemlos.

Die Fahrzeuge stellten: Autohaus B. Widmann, Crailsheim; Fa. Hanselmann GmbH, Crailsheim; Vion Food AG, Crailsheim; BFS – Stegmaier, Kirchberg/Jagst und der Landkreis Schwäbisch Hall.

Der Transport wird von Engagement Global gGmbH, einer Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, gefördert.

Robert Fischer

Ein großes Herz für andere Menschen

Als Verein Weißrusslandhilfe Crailsheim unterstützen wir alte, kranke und behinderte Menschen, sozialschwache Familien, Krankenhäuser, Altenpflegeheime, Schulen und Kindergärten. Foto: Wolfgang Rupp
Als Verein Weißrusslandhilfe Crailsheim unterstützen wir alte, kranke und behinderte Menschen, sozialschwache Familien, Krankenhäuser, Altenpflegeheime, Schulen und Kindergärten. Foto: Wolfgang Rupp

"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist". Was hat die Jahreslosung (Lukas 6,36) der Evangelischen Kirche Deutschlands mit unserem  Verein Weißrusslandshilfe Crailsheim zu tun? Auf den ersten Blick wenig, auf den zweiten viel und seit der Mitgliderversammlung noch viel mehr. Auch wenn unser Verein überkonfessionell und politisch neutral ist, spielen Barmherzigkeit und Nächstenliebe eine entscheidende Rolle in der Arbeit unseres Vereins, der alten, behinderten und kranken Menschen hilft, die bis heute unter der Katastrophe von Tschernobyl (April 1986) leiden, die in einem autoritär regierten Land leben, deren Einkommen so gering ist, dass sie unter ärmlichsten Verhältnissen ihr Dasein fristen und dringend auf Unterstützung von außen angewiesen sind. "Lasst uns anderen ohne Abstand und Vorbehalte begegnen", appellierte Pfarrerin Cornelia Schmutz von den evangelischen Kirchengemeinden Marktlustenau - Waldtann bei der Mitgliederversammlung im Landgasthof Neuhaus, "lasst uns an den anderen zuwenden, ein Herz für sie haben, Barmherzigkeit leben und deren Not lindern helfen."

Es waren besinnliche, nachdenkliche, anerkennende, ermutigende und aufmunternde Worte, die mit dem Gedenken an die vestorbenen Mitglieder des Vereins verbunden wurden und den Grundgedanken der humanitären Arbeit unseres 111 Mitglieder zählenden Vereins auf besondere Weise unterstrichen. Er ist 2004 als Nachfolger der im Jahr 1991 vom Hohenloher Tagblatt in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes ins Leben gerufenen Aktion "Russlandhilfe" enstanden und hat sich zu einer großen Solidargemeinschaft entwickelt, "die sich Nächstenliebe auf ihre Fahnen geschrieben hat und in großem Umfang praktiziert", wie Vorsitzender Reinhold Kett formulierte. "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", zitierte er Erich Kästner und dankte allen, die diese nachhaltige Arbeit auf unterschiedliche Weise unterstützen, sei es durch die Mitgliedschaft, über Geld- und Sachspenden, die Mitarbeit in der Annahmestelle für Hilfsgüter und bei Veranstaltungen oder die Teilnahme an den Hilfstransporten. Die Fahrer nehmen nicht nur die Strapazen dieser 4 000 Kilometer langen Fahrt auf sich. Sie nehmen für diesen ehrenamtlichen Einsatz auch Urlaub und kommen für die Kosten für Versorgung und Unterbringung selbst auf.

Für die Vorbereitung und Durchführung dieser Transporte zeichnet Robert Fischer verantwortlich, der gleichzeitig Kassier des Vereins ist. Seit der letzten Mitgliederversammlung vor zweieinhalb Jahren brachten 13 Lastzüge rund 200 Tonnen Hilfsgüter im Wert von rund einer Viertel Million Euro nach Gomel in Belarus, so die amtliche und aktuell gebräuchlich gewordene Kurzbezeichnung für Weißrussland. Die Palette der Hilfsgüter ist breit: Kleidung und Schuhe, Spielsachen und Haushaltswaren, Rollstühle und Fahrräder, Inkontinenz- und Hygieneartikel, Möbel für Schulen, Betten für Krankenhäuser und Altenheime und Lebensmittel für besonders bedürftige Familien. Dem materiellen Wert dieser Hilfsgüter steht ein humanitärer Wert gegenüber, der weit höher einzustufen ist, "weil wir den Menschen Hoffnung und Mut geben", so Robert Fischer. Der Verein arbeitet sehr eng und vertrauensvoll mit den Organisationen "Weiße Taube über Tschernobyl" und "Zentrum für humanitäre Programme" zusammen, die Garant dafaür sind, dass die Hilfe zuverlässig dort ankommt, wo sie am dringendsten benötig wird. Der nächste Hilfstransport mit voraussichtlich fünf Lastzügen ist für den Spätherbst geplant. In welchem Umfang und Rahmen der Verein einst geplante und dann zwangsweise abgesagte Veranstaltungen wie Jubiläumsfeier zum 30jährigen Bestehen, Benefizkonzert, Hohenloher Siedfleischessen oder Ferienaufenthalt für Kinder durchführen kann, ist augenblicklich noch offen.

Doch die auf drei Jahre neugewählte Vorstandschaft will für diese und weitere Aktiviäten jedenfalls schon mal die Weichen stellen. In ihren Ämtern bestätigt wurden Reinhold Kett (Vorsitzender), Wolfgang Rupp (stellvertretender Vorsitzender), Robert Fischer (Kassier), Nadia Rode und Irina Nagy (Beisitzer). Neu gewählt wurden Rupert Bardens (Schriftführer), Manfred Schmieg und Martin Richter (Beisitzer).

Wolfgang Rupp

 

Die Annahmestelle für Sachspenden in Rüddern ist jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ware sollte möglichst in stabile Kartons verpackt sein.

„Viele Menschen gehen in die Knie“

Die Weißrusslandhilfe unterstützt Familien, alte, kranke und behinderte  Menschen, Pflegeheime und Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. Foto: Wolfgang Rupp
Die Weißrusslandhilfe unterstützt Familien, alte, kranke und behinderte Menschen, Pflegeheime und Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. Foto: Wolfgang Rupp

Die sich abzeichnende Entspannung bei den Einschränkungen durch die Covid-Pandemie hat unser Verein Weißrusslandhilfe Crailsheim für seinen ersten Hilfstransport in diesem Jahr in die weißrussische Stadt Gomel genutzt.. Dort wurden die Hilfsgüter schon dringend erwartet, da auch im vergangenen Jahr nur ein Transport durchgeführt werden konnte. Leider konnten keine Lebensmittel mitgenommen werden, da das notwendige Verpacken noch nicht erlaubt war.

Robert Fischer, Kassier des Vereins und zuständig für die Organisation und Durchführung der Hilfstransporte, berichtet: Wie ist wohl die Situation an der Grenze und was erwartet die Teilnehmer mit den beiden Lastwagen und dem Begleitfahrzeug vor Ort in Gomel? Die Covid-Pandemie hat Weißrussland, wie Belarus früher genannt wurde, nicht verschont und die politische Situation ist in den Wochen davor nicht einfach. Doch von Beidem ist kaum etwas spürbar. Die weißrussischen Zollbehörden an der Grenze in Koslowitschi bemühen sich, ihre polnischen Kollegen in der Schnelligkeit noch zu übertreffen. Auf den Straßen und öffentlichen Plätzen sind weder Polizei noch andere Sicherheitsbehörden wahrnehmbar.
So kommt der Konvoi mit ca. 30 Tonnen Hilfsgütern nach nur rund 37 Stunden Fahrzeit ungewöhnlich früh noch bei Tageslicht in Gomel an.

Bei den ersten Gesprächen mit den Leiterinnen der beiden Organisationen, welche die Hilfsgüter verteilen werden, zeigt sich dann doch die angespannte Situation. Valentina Skargatschowa vom Zentrum zur Realisation humanitärer Programme für Behinderte drückt ihre große Sorge aus: „Wir hatten Angst, Ihr kommt nicht mehr. Aber wir sind doch auf Eure Hilfe angewiesen!“
„Viele Menschen gehen bei uns in die Knie,“ ergänzt Viktoria Jakoblewa von der Weißen Taube über Tschernobyl. Besonders die durch Corona verursachte wirtschaftliche Situation beeinträchtigt die Lebensverhältnisse vieler Menschen in dem vorab schon nicht mit üppigem Wohlstand gesegneten Land jenseits der Ostgrenze der Europäischen Union. Umso dankbarer sind die beiden Organisationen für die große und nachhaltige Unterstützung des Vereins Weißrusslandhilfe.

Aufgrund der herrschenden Beschränkungen durch Covid können keine ausgiebigen Besichtigungen vorgenommen und Gespräche geführt werden. Lediglich der Leiter der Schule in dem rund 80 Kilometer von Gomel entfernten Dorf Karawatschitschi zeigt, wie notwendig er die Lkw-Ladung Schulmöbel, welche er mit dem Transport im letzten Jahr erhielt, gebrauchen kann und diese die Ausstattung der Schule verbessert. Pandemiegerecht sind keine Schüler anwesend. In Belarus dauern die Sommerferien vom 01. Juni bis zum 31. August.

Robert Fischer

 

Teilnehmer waren Reinhold Kett, Martin Richter, Heinz Hertfelder, Manfred Schmieg, Bernhard Feuchter und Robert Fischer

Fahrzeuge/Auflieger
stellten kostenlos zur Verfügung: Landkreis Schwäbisch Hall, Autohaus Widmann, Hanselmann GmbH, Spedition Dilmann GmbH und BFS – Stegmaier. Der Großteil der rund 2.000 Liter Diesel wurden von Firmen und Privatleuten gespendet.

Und bald ist alles wieder normal

Der letzte Ferienaufenthalt war für beide Seiten ein nachhaltiges Erlebnis. Vielleicht kann dieses Erlebnis im nächsten Jahr wiederholt werden. Foto: Wolfgang Rupp
Der letzte Ferienaufenthalt war für beide Seiten ein nachhaltiges Erlebnis. Vielleicht kann dieses Erlebnis im nächsten Jahr wiederholt werden. Foto: Wolfgang Rupp

August 2021: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und deshalb sind wir sehr zuversichtlich, dass Corona bald nicht mehr unser Leben bestimmen und beeinflussen wird, dass wir in allen Bereichen bald wieder zur Normalität zurückkehren und uns mit ganzer Kraft unseren Aufgaben widmen können. "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Dieser Satz von Erich Kästner hat sich zum Leitbild unseres Tuns entwickelt. Die Entscheidung, im September letzten Jahres  einen großen Hilfstransport mit fünf Lastzügen durchzuführen, war mutig, richtig und wichtig. Die Reaktion der Empfänger: "Euch hat der Himmel geschickt."

Danach musste in allen Bereichen wieder einen lange Zwangspause eingelegt werden, bis vor wenigen Wochen der erste Hilfstransport in diesem Jahr mit zwei Lastzügen organisiert und die Annahmestelle für Sachspenden in Rüddern wieder geöffnet werden konnte (Freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr). Als Nächstes steht die Mitgliederversammlung am Freitag, 10. September, um 19.30 Uhr im Landgasthof Neuhaus an.

Die Normalität kehrt mit langsamen Schritten zurück, weshalb sich die Vorstandschaft jetzt auch Gedanken über den Herbsttransport machen kann, der  sich auf Schulen, Altenpflegeheime und Krankenhäuser konzentrieren wird. Kann das 30jährige Bestehen der als "Russlandhilfe" gegründeten Aktion (der erste Hilfstransport fand im Januar 1991 statt) nachgefeiert werden, wird  es Weihnachtsmärkte, Benefizkonzert oder  das Siedfleischessen geben, kann der Verein im nächsten Jahr wieder einen Ferienaufenthalt  organisieren? Noch können diese und andere Fragen nicht wirklich beantwortet werden. Aber bald!Hoffentlich.

Wolfgang Rupp